Cyber Monday & Co.: Online-Shopping auf dem Vormarsch

Auf die eine Rabattschlacht folgt die nächste: Heute findet der Black Friday Sale als einer der größten Shopping-Events des Einzelhandels statt, und sein digitales Pendant – der Cyber Monday, steht bereits in den Startlöchern: Am 2. Dezember dieses Jahres locken Online-Shops wieder mit Rabatten und Angeboten, und reihen den Cyber Monday in die erfolgreichsten Online-Shopping-Tage ein. Der Umsatz wächst von Jahr zu Jahr: 2018 verzeichnete der Cyber Monday mit 7,9 Milliarden US-Dollar erneut einen neuen Rekord für einen an einem einzelnen Tag gemessenen Online-Umsatz in den USA.[1] Einer Prognose von Adobe zufolge wird sich der E-Commerce-Umsatz am Cyber Monday im Jahr 2019 auf rund 9,4 Milliarden US-Dollar belaufen – und damit zwei Milliarden mehr Umsatz generieren als der Black Friday.[2] Für Jeremy Gleeson, Portfolio Manager bei AXA Investment Managers (AXA IM), ist das nicht das einzige Indiz für eine Verschiebung der Umsätze hin zum Online-Handel.

„Der Verbraucher von heute wird immer digitaler, immer vernetzter. Über Smartphones können Kunden direkt auf eine Riesenauswahl von Angeboten zugreifen, die immer schneller geliefert werden. Sie bieten die Chance auf enorme Umsätze. Unternehmen müssen reagieren und ihre Onlinepräsenz verstärken, um auf das Kaufverhalten der Verbraucher einzugehen“, sagt Gleeson.

Online-Shopping wird immer beliebter

Zahlen belegen: Die Marktdurchdringung des Online-Handels steigt kontinuierlich. Laut dem Global Ecommerce Report 2019 von eMarketer betrug der E-Commerce-Anteil des Einzelhandels 2018 12,2 Prozent. 2020 soll er Schätzungen zufolge bereits auf 16,1 Prozent, und 2023 sogar auf 22 Prozent steigen.[3] „Die Umsätze im Online-Shopping wachsen entsprechend – und das nicht nur an Shopping-Event-Tagen“, sagt Gleeson. Gleichzeitig stellt sich der Trend zum Kauf über mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets ein. Am letzten Cyber Monday entfielen Onlineumsätze in Höhe von 2,83 Milliarden US-Dollar auf mobile Endgeräte.[4] Am Singles Day etwa – das global bislang umsatzstärkste Shopping-Event - wurden 2018 90 Prozent der Produkte im Wert von 31 Milliarden US-Dollar von Alibaba über mobile Endgeräte verkauft.[5] Für Gleeson erklärt sich dieses Phänomen von selbst: „Smartphones und Co. bieten Käufern jederzeit Zugang zu einem großen Angebot mit immer kürzeren Lieferzeiten.“ Für Letzteres nehmen Verbraucher auch gerne ein wenig mehr Geld in die Hand: 41 Prozent sind bereit, für eine taggleiche Lieferung mehr zu bezahlen.[6] Damit konnte vor allem Amazon punkten - am diesjährigen Amazon Prime Day konnte das Unternehmen die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um 71 Prozent steigern.[7]

Marketingausgaben verschieben sich

Auch die Marketing-Branche stellt sich zunehmend auf Online-Werbung um: „Etwa die Hälfte der Ausgaben entfällt heutzutage auf digitale Werbung[8]“, sagt Gleeson. Das Resultat eines veränderten Verbraucherverhaltens: Immerhin knapp ein Drittel der Verbraucher kauft heute mindestens einmal die Woche online ein, 9 Prozent nutzen dafür sogar digitale Sprachassistenten.[9]

Digitale Präsenz erhöhen und profitieren

Damit Unternehmen mit dem hohen Umsatzwachstum des Online-Handels mithalten können, müssen sie Gleeson zufolge entsprechend des Verbraucherverhaltens ihre digitale Präsenz ausbauen. “Online-Shopping-Tage wie der Cyber Monday sind perfekt auf den digital vernetzten Verbraucher von heute zugeschnitten. Unternehmen müssen auf das Kaufverhalten während der Shopping-Events eingehen, um einen Vorteil daraus ziehen zu können“, sagt Gleeson.

Auch Investoren können vom vernetzten Verbraucher und der digitalen Wirtschaft profitieren. So investiert etwa der AXA World Funds Framlington Digital Economy gezielt in Unternehmen, die sich auf den Auswahl- und den Entscheidungsprozess sowie auf die Auslieferung im E-Commerce spezialisiert haben. Darüber hinaus investiert er in so genannte Enabler – Unternehmen also, die Firmen mit traditionellen Geschäftsmodellen dabei helfen, die Vorteile der digitalen Welt für sich zu nutzen.