Original-Research: Deutsche Grundstücksauktionen AG (von GBC AG)

Original-Research:  Deutsche Grundstucksauktionen  AG - von GBC AG

Einstufung von GBC AG zu  Deutsche Grundstucksauktionen  AG

Unternehmen:  Deutsche Grundstucksauktionen  AG
ISIN: DE0005533400

Anlass der Studie: Research Note
Empfehlung: Kaufen
seit: 17.05.2021
Kursziel: 24,30
Kursziel auf Sicht von: 31.12.2021
Letzte Ratingänderung: 
Analyst: Felix Haugg; Cosmin Filker

Die Deutsche Grundstückauktionen AG erzielt Rekordergebnis im Jahr 2020
 
Kursziel auf 24,30 EUR (bisher: 23,00 EUR) angehoben; Rating KAUFEN
 
Die  Deutsche Grundstucksauktionen  AG hat das Geschäftsjahr 2020 mit einem
Rekordergebnis abgeschlossen. Der Objektumsatz erhöhte sich auf rund 142,75
Mio. EUR (VJ: 100,11 Mio. EUR) und stellt somit einen neuen Rekordwert in
der über 35-jährigen Unternehmensgeschichte dar. Selbst das bisherige
Rekordjahr 2007 wurde um mehr als 13,2% übertroffen. Darüber hinaus wurde
beim Objektumsatz zum sieben Mal in Folge die Marke von 100 Mio. EUR
übertroffen.
 
Analog zum Objektumsatz erreichte die Netto-Courtage im Jahr 2020 einen
neuen Rekordwert in Höhe von 12,71 Mio. EUR (VJ: 10,07 Mio. EUR) und
dadurch konnte der Vorjahreswert deutlich um 26,3% übertroffen werden. Vor
dem Hintergrund der anhaltenden Corona-Pandemie ist das erzielte Ergebnis
im abgelaufenen Geschäftsjahr besonders positiv zu werten. Seit Ausbruch
der Pandemie im Frühjahr 2020 war für die DGA, bedingt durch die
Einschränkungen, ein gewohnter Geschäftsablauf mit Präsenzveranstaltungen
nicht mehr möglich. Dank den bereits seit Jahren durchgeführten
Digitalisierungsmaßnahmen und etablierten Mechanismen zur Gebotsabgabe ohne
Präsenz der Bieter, konnte die DGA schnell auf die Corona-bedingten
Einschränkungen reagieren und weiter erfolgreich Auktionen durchführen.
 
Der Ausbruch der Corona-Pandemie und deren unklaren Folgen verursachte u.a.
an den Finanzmärkten eine erhöhte Unsicherheit. Bedingt durch die
weitreichenden Einschränkungen und den unklaren finanziellen Folgen für
Unternehmen, Arbeitnehmer und Investoren hätte sich diese Entwicklung auch
auf dem Immobilienmarkt auswirken können. Die Nachfrage nach Immobilien
blieb aber trotz der schwer einschätzbaren Folgen weiter auf einem sehr
hohen Niveau. Einerseits ist die Nachfrage nach sicheren und
werterhaltenden Anlagealternativen zu Tagesgeldkonten oder Aktien weiterhin
hoch, andererseits wünschen sich viele Menschen nach einem Jahr mit Reise-
und Freiheitseinschränkungen einen eigenen Rückzugsort, wie einen eigenen
Garten oder eine Wohnung mit Balkon.
 
Folglich zeigte sich, dass das Geschäftsmodell der DGA auch in einem
krisenbedingten Marktumfeld erfolgreich funktioniert. Neben den
Rekordwerten bei Objektumsatz und Netto-Courtage wurde eine Steigerung der
Verkaufsquote der gesamten Gruppe auf 90,5% (VJ: 85%) erreicht. Die sehr
gute Entwicklung im Jahr 2020 wurde sowohl von der DGA als auch von allen
Tochtergesellschaften getragen. Der angestrebte Gesamtumsatz bei den
Tochterunternehmen in Höhe von 70 Mio. EUR wurde mit 84,9 Mio. EUR (VJ:
71,2 Mio. EUR) deutlich übertroffen. Die Sächsische Grundstücksauktionen AG
erhöhte, nach einem bereits sehr erfolgreichen Jahr 2019, den Gewinnbeitrag
nochmals deutlich um 67,0% auf 1,07 Mio. EUR (VJ: 0,64 Mio. EUR). Auch die
Westdeutsche Grundstücksauktionen steigerte den Gewinnbeitrag nochmals
deutlich um 55,6% auf 0,50 Mio. EUR (VJ: 0,32 Mio. EUR).
 
Insgesamt wurde durch die Tochtergesellschaften aufgrund der
Gewinnabführungsverträge 1,93 Mio. EUR (VJ: 1,44 Mio. EUR) an die
Muttergesellschaft  Deutsche Grundstucksauktionen  AG abgeführt. Zudem hat
die Muttergesellschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 ebenfalls ein
deutlich besseres Ergebnis erzielt, womit sich der Jahresüberschuss der
Gruppe signifikant auf 2,05 Mio. EUR (VJ: 0,49 Mio. EUR) erhöht hat.
Bedingt durch den Verzicht einer Vollausschüttung des Jahresgewinnes 2019
erhöhte sich der Bilanzgewinn zum 31.12.2020 auf 2,33 Mio. EUR (VJ: 0,51
Mio. EUR). Da sich mittlerweile die Folgen der Corona-Pandemie besser
abschätzen lassen, schlägt der Vorstand und Aufsichtsrat vor, dass ein Teil
des einbehaltenen Gewinns aus dem Jahr 2019 im Jahr 2021 ausgeschüttet
werden soll. Insgesamt soll nach der Hauptversammlung im Juni 2021 eine
Dividende von 1,35 EUR je Aktie ausbezahlt werden - die bisher höchste
ausgeschüttete Dividende in 36 Jahren Unternehmensgeschichte. Bezogen auf
den aktuellen Aktienkurs in Höhe von 19,70 EUR entspricht dies einer
Dividendenrendite von 6,8%.
 
Vor dem Hintergrund, dass abschließend Folgen der Corona-Pandemie weiter
nicht bekannt sind bzw. nur sehr schwer abzuschätzen sind, ist die
Prognoseerstellung sehr schwierig. Zumal die bereinigte Netto-Courtage von
vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Besonders relevant ist,
welche und wie viele Objekte eingeliefert werden und wie hoch die Nachfrage
ist, um gute Steigerungen zu erzielen. Entsprechend gibt das Unternehmen
für die gesamte Gruppe beim Objektumsatz eine sehr vorsichtige Prognose in
Höhe von 112,7 Mio. EUR für das Jahr 2021 aus. Unter Berücksichtigung der
Entwicklung im Jahr 2020 und der aktuellen Marktgegebenheiten, soll ein
Objektumsatzanteil von rund 75 Mio. EUR (VJ: 84,9 Mio. EUR) von den
Tochtergesellschaften erzielt werden.
 
Die Entwicklung im ersten Quartal 2021 lässt auf eine weiterhin hohe
Nachfrage nach Immobilien schließen. Im Zeitraum zwischen Januar und März
erzielte die DGA Objektumsätze von 37,97 Mio. EUR (VJ: 32,32 Mio. EUR) und
eine Netto-Courtage von 3,29 Mio. EUR (VJ: 3,18 Mio. EUR). Somit ist das
abgelaufene Quartal, trotz Corona, das beste 1. Quartal in der langjährigen
Unternehmensgeschichte. Insbesondere die Westdeutsche Grundstückauktionen,
die Deutsche Internet Immobilien GmbH und die Norddeutsche
Grundstückauktionen AG haben mit signifikanten Objektumsatzsteigerungen zu
diesem Erfolg beigetragen.
 
Der Berliner Mietendeckel (Gesetz zur Mietenbegrenzung im Wohnungswesen in
Berlin) wurde am 15. April 2021 vom Bundesverfassungsgericht als
verfassungswidrig eingestuft und somit für nichtig erklärt. Der Berliner
Mietendeckel sollte die Mieten in der Hauptstadt bis mindestens 2022 auf
dem Niveau von 2019 einfrieren und Mietsteigerungen verhindern. Seit dem
Erlass des Mietendeckels der Landesregierung im Jahr 2019 wurde ein
spürbarer Nachfragerückgang von Investoren in Berlin verzeichnet. Besonders
vor dem Hintergrund, da hier häufig Investitionen getätigt wurden, in denen
Mietpreissteigerungen eingeplant waren. Durch die nun klare gesetzliche
Ausgangslage in Berlin dürfte unseres Erachtens das Interesse von
Immobilieninvestoren in Berlin wieder zunehmen. Somit sollte in Zukunft
auch die DGA von der verbesserten Marktlage profitieren und wieder deutlich
mehr Objekte eingeliefert bekommen.
 
Vor dem Hintergrund des sehr erfolgreichen Geschäftsjahres 2020 erwarten
wir, dass sich der Objektumsatz im Jahr 2021 etwas rückläufig entwickeln
wird. Insbesondere da im vergangenen Geschäftsjahr einzelne größere Objekte
erfolgreich versteigert wurden, die die erwarteten Verkaufserlöse deutlich
überstiegen haben. Dementsprechend erwarten wir für das Jahr 2021 einen
Objektumsatz von 122,00 Mio. EUR und liegen damit deutlich über dem aus
unserer Sicht relativ konservativen Zielwert des Unternehmens in Höhe von
112,7 Mio. EUR. Zumal bereits im ersten Quartal ein Objektumsatz von 37,9
Mio. EUR erzielt wurde und das Einlieferungsvolumen für die Sommerauktionen
signifikant über dem des Vorjahreswerts liegt.
 
Bedingt durch die bereits sehr guten Ergebnisse im ersten Quartal 2021 und
das gestiegene Einlieferungsvolumen im zweiten Quartal haben wir unsere
Prognose für 2021 und 2022 leicht erhöht. Folglich erwarten wir nun eine
Netto-Courtage in Höhe von 11,80 Mio. EUR (2021e) bzw. 12,00 Mio. EUR
(2022e) und einen Jahresüberschuss in Höhe von 1,55 Mio. EUR (2021e) bzw.
1,61 Mio. EUR (2022e). Zuvor haben wir eine Netto-Courtage von 11,40 Mio.
EUR und einen Jahresüberschuss von 1,50 Mio. EUR für das Jahr 2021
erwartet.
 
Durch die weiterhin gute Ausgangslage am Immobilienmarkt, der
hervorragenden Marktposition der DGA und der Prognoseanhebung für die
kommenden Jahre, haben wir unser Kursziel auf 24,30 EUR (bisher: 23,00
EUR)erhöht und vergeben weiterhin das Rating Kaufen.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/22463.pdf

Kontakt für Rückfragen
GBC AG
Halderstrasse 27
86150 Augsburg
0821 / 241133 0
research@gbc-ag.de
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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (5a,7,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter:
http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung
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Datum und Zeitpunkt der Fertigstellung der Studie: 17.05.2021 (13:09 Uhr)
Datum und Zeitpunkt der ersten Weitergabe: 03.05.2021 (14:00 Uhr)
Gültigkeit des Kursziels: bis max. 31.12.2021

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Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw. 
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.