Original-Research: Deutsche Grundstucksauktionen AG - von GBC AG
Einstufung von GBC AG zu Deutsche Grundstucksauktionen AG
Markterholung setzt sich fort; Nachfrage in Kernregionen belebt Geschäft Die Deutsche Grundstucksauktionen AG (DGA) erhöhte im ersten Halbjahr 2025 den Objektumsatz auf 37,50 Mio. € und lag damit um 3,6% über dem Vorjahreswert von 36,20 Mio. €. Veräußert wurden 630 Objekte gegenüber 725 im Vorjahr, die Verkaufsquote sank auf 80,30% nach 86,60%. Die bereinigten Nettoeinnahmen stiegen trotz selektiver Nachfrage auf 3,84 Mio. € nach 3,76 Mio. € und belegen eine leicht ausgeweitete Courtagebasis. Die dezentrale Aufstellung wirkte als Risikopuffer und stabilisierte die Aggregation. Die Sächsische Grundstücksauktionen AG steuerte einen Objektumsatz in Höhe von 11,54 Mio. € bei und unterstrich die Stärke in den ostdeutschen Kernregionen. Die Westdeutsche Gesellschaft erreichte einen Objektumsatz in Höhe von 4,57 Mio. €. Plettner und Brecht erzielte insgesamt 4,41 Mio. €, davon 3,79 Mio. € im Auktionsgeschäft und 0,62 Mio. € im Maklerbereich. Die Norddeutsche Gesellschaft trug 2,71 Mio. € bei, die Internetauktionen summierten sich auf 1,29 Mio. €. Auf Ebene der Muttergesellschaft wurden an vier Auktionstagen 91 Immobilien im Gegenwert von 13,00 Mio. € verkauft nach 107 Immobilien und 14,30 Mio. € im Vorjahr. Die Sommerauktion blieb mit 5,00 Mio. € hinter den Erwartungen zurück, da mehrere größere Objekte wegen ausstehender Finanzierungszusagen nicht abgeschlossen werden konnten. Nach dem Stichtag setzte der Nachverkauf ein und erbrachte zunächst 0,83 Mio. € mit rund 0,06 Mio. € bereinigtem Nettoaufgeld. Zusätzlich befinden sich weitere Nachverkäufe von etwa 1,50 Mio. € mit rund 0,10 Mio. € Nettoaufgeld in der Umsetzung, wodurch sich die Startvoraussetzungen für das dritte Quartal verbessern. Insgesamt ergibt sich ein Bild steigender Objektumsätze bei geringerer Verkaufsquote, bedingt durch finanzierungsbedingte Verzögerungen. Trotz höherer bereinigter Nettoeinnahmen blieb das Halbjahr ergebnisseitig leicht negativ. Die Deutsche Grundstucksauktionen AG schloss zum 30. Juni 2025 mit einem Periodenfehlbetrag von 0,04 Mio. € ab, nach 0,01 Mio. € Überschuss im Vorjahr. Die Umsatzerlöse der Muttergesellschaft lagen bei 1,42 Mio. € und damit leicht unter dem Vorjahr (VJ: 1,47 Mio. €), ebenso die sonstigen betrieblichen Erträge mit 0,06 Mio. € (VJ: 0,15 Mio. €). Dem standen rückläufige Personalaufwendungen von 0,76 Mio. € (VJ: 0,80 Mio. €) und niedrigere sonstige betriebliche Aufwendungen von 0,87 Mio. € (VJ: 0,90 Mio. €) gegenüber, sodass die Kostenbasis insgesamt diszipliniert blieb. Auf der Kostenseite setzten sich strukturelle Maßnahmen fort. Die Schließung der Hausverwaltungsabteilung wurde bis Ende des ersten Quartals 2025 vollständig umgesetzt und reduziert die Komplexität sowie die Haftungsrisiken. Die positiven Auswirkungen daraus sollten in den Folgequartalen bemerkbar werden. Wesentliche Ergebnisbeiträge kamen wie üblich aus den Ergebnisabführungen der Tochtergesellschaften. In Summe steuerten die Gesellschaften 0,16 Mio. € (VJ: 0,16 Mio. €) bei, getragen vor allem von der Sächsischen Grundstücksauktionen AG mit 0,32 Mio. € (VJ: 0,52 Mio. €), der Westdeutschen Grundstücksauktionen AG mit 0,06 Mio. € (VJ: -0,24 Mio. €) und der Deutschen Internet Immobilien Auktionen GmbH mit 0,04 Mio. € (VJ: 0,02 Mio. €). Dem standen bei der Norddeutsche Grundstücksauktionen AG mit -0,14 Mio. € (VJ: -0,11 Mio. €) und bei der Plettner & Brecht mit ‑0,11 Mio. € (VJ: -0,35 Mio. €) jeweils negative Ergebnisbeiträge gegenüber. Die Netto-Wirkung lag damit in etwa auf Vorjahresniveau, reichte jedoch nicht aus, um die schwächere Performance der Muttergesellschaft vollständig zu kompensieren. Das Management hat die Zielsetzung eines Objektumsatzes von 80,00 Mio. € für das Gesamtjahr 2025 bestätigt. Nach 37,50 Mio. € im ersten Halbjahr verbleiben damit 42,50 Mio. € für die zweite Jahreshälfte. Dieses Niveau erscheint grundsätzlich erreichbar, insbesondere wenn Finanzierungsvorbehalte bei volumenstarken Objekten gelöst werden, die im ersten Halbjahr wesentliche Verzögerungen verursacht haben. Katalysatoren für eine Zielerreichung sind eine weitere Entspannung in der Kreditvergabe, die schnellere Bereitstellung energiebezogener Unterlagen zur Vermeidung von Bearbeitungsstopps sowie ein höheres Einlieferungsvolumen insbesondere in den Winterauktionen, die traditionell eine größere Nachfragebasis aufweisen. Auf der Risikoseite sind neben einer möglichen Eintrübung des makroökonomischen Umfelds vor allem die weiterhin hohen Eigenkapitalanforderungen im Gewerbesegment zu nennen. Auch regionale Divergenzen spielen eine Rolle. Während die Nachfrage in Metropolregionen und deren Umland stabil bleibt, schwächt sie sich in Mittelstädten und peripheren Regionen zum Teil weiter ab, was die Durchschnittswerte verzerren kann. Auf Ergebnisebene ist nach einem leicht negativen Halbjahr eine Verbesserung im dritten Quartal wahrscheinlich. Im Fokus stehen dabei eine höhere Abschlussquote und eine stärkere Courtagekonversion. Unsere aktuelle Schätzung von 9,00 Mio. € bereinigten Nettoeinnahmen könnte sich im Lichte der Halbjahreszahlen als etwas zu hoch erweisen. Um diese Prognose zu erfüllen, wäre im zweiten Halbjahr ein deutlich überdurchschnittliches Courtagevolumen erforderlich, das historisch nur in besonders starken Jahren erreicht wurde. Angesichts der stabilen Nachfragebasis und der soliden Pipeline halten wir jedoch vorerst an dieser Schätzung fest. Eine Konkretisierung der Prognose wird nach den Herbstauktionen erfolgen, da diese eine hohe Indikationskraft für den Jahresendspurt besitzen. Auf operativer Ebene erwarten wir weiterhin, dass sich die Kostendisziplin fortsetzt und die Schließung der Hausverwaltungsabteilung im zweiten Halbjahr zusätzliche Entlastungseffekte bringt. Analog zu den weiterhin unveränderten Prognoseannahmen haben wir im Rahmen des DCF-Bewertungsmodells ein unverändertes Bewertungsergebnis in Höhe von 12,85 € ermittelt. Wir vergeben weiterhin das Rating KAUFEN.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden: 20250922_DGA_Update Kontakt für Rückfragen: GBC AG Halderstrasse 27 86150 Augsburg 0821 / 241133 0 research@gbc-ag.de ++++++++++++++++ Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (5a,7,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter: https://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung +++++++++++++++ Fertigstellung: 18.09.2025 (18:20 Uhr) Erste Weitergabe: 22.09.2025 (8:00 Uhr)
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