Aktienausblick Europa: Eurozone sticht global heraus, Nachhaltigkeit schlägt Index

Jeroenbos
Jeroen Bos

Mit der erstmalig seit 2010 weltweit synchron verlaufenden wirtschaftlichen Erholung befinden sich Aktien unserer Meinung nach in einer optimalen Phase. Sie ist gekennzeichnet durch robuste gesamtwirtschaftliche Daten sowohl in den Industriestaaten als auch Schwellenländern und ein qualitativ hochwertiges Gewinnwachstum, das durch Umsatzwachstum und Margenausweitung vorangetrieben wird. Die Gewinndynamik ist in allen Regionen positiv. Außerdem ist die Dynamik bei den Mittelzuflüssen in Aktien ist positiv und die Anlegerstimmung ist nicht übermütig. Zu guter Letzt ist das Vertrauen in den Unternehmen stark, was durch jüngste Aktivitäten wie Fusionen, Übernahmen und Börsengänge illustriert wird.

Gründe für eine Anlage in europäische Aktien

Bei den meisten Indikatoren schneidet Europa, und vor allem die Eurozone, besser ab als andere Regionen der Welt. 2017 ist das Jahr des Durchbruchs für die Profitabilität der Unternehmen in Europa und markiert das Ende eines langen Profitrückgangs in der Region. Das Gewinnwachstum in Europa liegt aktuell mit einem erwarteten Anstieg von 19 Prozent deutlich vor den USA (13 Prozent). Darüber hinaus liegt das Wachstum klar über dem historischen Durchschnitt, ist von guter Qualität und wird getragen von zahlreichen Sektoren mit positiven Gewinnrevisionen. Angesichts der robusten Leitindikatoren in Europa dürfte diese Dynamik erst einmal andauern.

Mit dem Wahlausgang in Frankreich und den Wahlergebnissen in den Niederlanden wurde dem Aufstieg des Populismus in Europa Einhalt geboten. Auch wenn die politischen Risiken in der Eurozone nicht verschwunden sind, kann Europa im Vergleich zu den USA, Lateinamerika und einigen anderen Regionen politisch momentan als relativ stabil eingestuft werden. Zudem sind europäische Aktien im Vergleich zu ihren US-Pendants hinsichtlich vieler Kennzahlen attraktiv bewertet. Auch aus historischer Sicht scheinen europäische Aktien attraktiv. Sie notieren unter ihren historischen Werten und mit einem höheren durchschnittlichen Abschlag gegenüber den US-Aktienmärkten als in den vergangenen 20 Jahren.

Aktienkennzahleneuropa

Quelle: Thomson Reuters Datastream, MSCI, NN Investment Partners

Nachhaltigkeit schlägt Index in Europa – der NN European Sustainable Equity Fonds

Die meisten europäischen Aktienstrategien von NN Investment Partners haben sich in den vergangen zwölf Monaten – und auch seit Auflegung – besser entwickelt als die entsprechenden Indices. Das gilt auch für den European Sustainable Equity Fonds (ISIN: LU0991964320). Über den Zeitraum von einem Jahr bis Mitte Juni 2017 hat der Fonds nach Gebühren um 16,3 Prozent zugelegt (MSCI Europe: 15,8 Prozent), über drei Jahre liegt die annualisierte Wertsteigerung des Fonds bei 9,5 Prozent (MSCI Europe: 6,8 Prozent).

Vergangenes Jahr wurden die Märkte stark von politischen Ereignissen beeinflusst. Dieses Jahr hat sich der Fokus zurück auf die Fundamentaldaten verlagert, und die Aktienkurse werden von den Unternehmensgewinnen und den Ausblicken bestimmt. Das ist ein günstiges Umfeld für unsere Einzeltitelauswahl auf Basis intensiver Unternehmensanalysen. Im ersten Quartal übertraf die Gewinnsaison in Europa insgesamt die bereits hohen Erwartungen – ein wichtiger Renditetreiber für viele Titel im Portfolio des NN Sustainable Equity Fonds.

Die Strategie konzentriert sich auf Qualitätsunternehmen als wichtigste Alphaquelle. Wir sind überzeugt, dass der Grad an Nachhaltigkeit einer Unternehmensleitung und eines Geschäftsmodells ein wichtiger Indikator für die Qualität eines Unternehmens ist. Aus finanzieller Sicht bedeutet unser Fokus auf Qualität eine Präferenz für Unternehmen mit erwiesenem Gewinnwachstum in der Vergangenheit, überdurchschnittlicher Rentabilität und robusten Bilanzen. Wir suchen Qualitätsunternehmen mit attraktiven Bewertungen und Momentum.

Die Vorteile des Investmentansatzes des NN Sustainable Equity Fonds gehen jedoch über Finanzkennzahlen hinaus. Durch unsere Auswahl von Unternehmen mit nachhaltigeren Geschäftsmodellen ist die CO2-Bilanz der Strategie deutlich besser als im MSCI Europe Index, gemessen an Scope 1, 2 und 3 CO2-Emissionen pro Million Euro Umsatz. Als Scope 1 werden direkte Treibhausgas-Emissionen bezeichnet und gelten als Emissionen aus Quellen, die im Besitz oder in der Kontrolle des Unternehmens stehen. Scope 2 nennt indirekte Treibhausgas-Emissionen aus dem Verbrauch angekaufter Energiequellen, die dem Unternehmen vorgelagert erzeugt werden. Scope 3 sind Emissionen infolge der Betriebsvorgänge eines Unternehmens, die nicht im unmittelbaren Besitz oder in der unmittelbaren Kontrolle des Unternehmens stehen.

Co2 intensit%c3%a4t

Quelle: NN Investment Partners, South Pole Group (Mai 2017).

Wir bevorzugen Segmente, in denen Innovationen Wachstum erzeugen und strukturelle Veränderungen auf Branchenebene und in der Wirtschaft auslösen. Das führt zu Übergewichtungen in den Branchen IT- Software AG & Dienstleistungen, Online-Einzelhandel, Spezialchemie und Gesundheit. Bei Basiskonsumgütern sind wir in Unternehmen engagiert, bei denen Fusionen und Übernahmen sowie Restrukturierungen einen Mehrwert auslösen können. Im Gegensatz dazu haben wir nur eine geringe Ausrichtung auf weniger nachhaltige Sektoren mit verminderten langfristigen Wachstumsaussichten. Daher sind wir im traditionellen Energiesektor untergewichtet.

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