Schwellenländer: überdurchschnittliche Konjunkturentwicklung dürfte sich noch verstärken

Das überdurchschnittliche Wirtschaftswachstum der Schwellenländer gegenüber den Industriestaaten dürfte sich in den kommenden Quartalen noch ausweiten. Analysen von NN Investment Partners (NN IP) zeigen, dass der Unterschied zwischen der jährlichen Wachstumsrate der Schwellenländer und der Industriestaaten von 2,3 Prozentpunkten im Jahr 2015 auf 2,9 Prozentpunkte im Jahr 2018 gestiegen ist.

NN IP geht davon aus, dass sich dieser Unterschied weiter vergrößern wird, da sich das Wachstum in den USA seitwärts bewegt und sich in Europa nur langsam erholt. Zugleich prognostiziert NN IP eine deutliche Erholung des Wachstums der chinesischen Inlandsnachfrage ab dem zweiten Quartal 2019, die von umfassenden politischen Stimulusmaßnahmen getrieben wird, und eine Erholung in den meisten anderen Schwellenländern, die von den seit dem vierten Quartal 2018 gelockerten finanziellen Bedingungen Rückenwind erhält. NN IP geht zudem immer noch davon aus, dass die USA und China im Laufe der kommenden zwei Monate zu einem Handelsabkommen gelangen werden, von dem die Schwellenländer und insbesondere Asien profitieren werden.

Maarten-Jan Bakkum, Seniorstratege für Schwellenländer bei NN Investment Partners:

„Wir gehen davon aus, dass die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank ihre gemäßigte Haltung beibehalten werden. Das ist ein wichtiger Faktor, der zu zunehmenden Kapitalströmen in die Schwellenländer führt. Folgerichtig haben seit letztem November, als die Erwartungen an Zinsanhebungen der Fed allmählich nachließen, die Kapitalzuflüsse in die Schwellenländer zugenommen. Dieser Trend dürfte sich unserer Ansicht nach fortsetzen, da der Carry Trade in den Schwellenländern an Attraktivität gewinnt.

Positive Kapitalflüsse sind für Anlageinvestitionen und die Wachstumsaussichten im Konsumbereich unerlässlich. Sie schaffen Raum für Importwachstum in der Zahlungsbilanz und für Zinssenkungen durch Währungsaufwertung und geringeren Inflationsdruck. Die meisten Zentralbanken in den Schwellenländern sind entweder von einer Straffung zu einer Lockerung übergegangen oder haben in den vergangenen Monaten einen neuen Zyklus von Zinssenkungen begonnen.“