Wirksamkeitsdaten von Adrenomeds Phase II-Studie AdrenOSS-2 mit Adrecizumab (HAM8101) bei septischem Schock auf dem Jahreskongress der DIVI präsentiert

DGAP-News: Adrenomed AG / Schlagwort(e): Studienergebnisse
02.12.2020 / 16:00
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Wirksamkeitsdaten von Adrenomeds Phase II-Studie AdrenOSS-2 mit Adrecizumab (HAM8101) bei septischem Schock auf dem Jahreskongress der DIVI präsentiert

- Behandlung von septischem Schock mit Adrecizumab führte zu einer signifikanten und anhaltenden Verringerung der Sterblichkeit, insbesondere
bei frühem Behandlungsstart

- Produktkandidat Adrecizumab für die personalisierte Behandlung von septischem Schock adressiert Barrierefunktionsstörung der Blutgefäße, eine entscheidende Pathophysiologie dieser dynamischen Erkrankung

Hennigsdorf/Berlin (Deutschland), 2. Dezember 2020 - Die Adrenomed AG, ein Unternehmen fokussiert auf die Integrität und Barrierefunktion der Blutgefäße (vascular integrity), gab heute bekannt, dass Post-hoc-Analysedaten ihrer AdrenOSS-2 Studie auf dem Jahreskongress der DIVI (Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin), 2. bis 4. Dezember 2020, präsentiert wurden. Die Biomarker-gesteuerte klinische Phase-II-Studie untersuchte Adrecizumab (HAM8101) in 301 Patienten mit septischem Schock und Barrierefunktionsstörung der Blutgefäße.

"Sepsis ist ein multifaktorielles klinisches Syndrom mit einem hochdynamischen Krankheitsverlauf und weist daher sehr unterschiedliche Voraussetzungen für das Ansprechen einer Behandlung auf," erklärte Prof. Dr. Tobias Schürholz, Leiter der perioperativen Intensivtherapie am Universitätsklinikum Rostock. "In der Analyse wurden Patienten mit septischem Schock anhand von Biomarkern und Behandlungscharakteristika nach ihrer individuellen Krankheitsdynamik unterteilt und die Patienten ermittelt, die am meisten von einer Behandlung mit Adrecizumab profitierten."

In der Biomarker-basierten Post-hoc-Analyse führte insbesondere eine frühe Behandlung mit Adrecizumab nach Aufnahme auf die Intensivstation zu einer signifikanten und schnellen Verbesserung der durchschnittlichen Flüssigkeitsbilanz. Die Flüssigkeitsbilanz ist ein Surrogat-Endpunkt für eine erhöhte Gefäßdurchlässigkeit und unkontrollierten Flüssigkeitsaustritt aus den Gefäßen (= vascular leakage). Innerhalb von 24 Stunden führte Adrecizumab zu einer signifikanten und nachhaltigen Verbesserung der systemischen Organfunktion (SOFA Score). Die relative Mortalität verringerte sich dadurch signifikant um mehr als 50 % am Tag 28. Dieser Behandlungseffekt hielt über 90 Tage an.

"Diese Ergebnisse sind ein deutlicher Hinweis für den Wirkmechanismus von Adrecizumab: Indem es die endotheliale Barrierefunktion wiederherstellt und aufrechterhält, wird ein unkontrollierter Flüssigkeitsaustritt aus den Gefäßen verhindert, was die Organfunktion unterstützt und die Überlebenschancen verbessert. Adrenomed hat von Anfang an sehr zielgerichtet die endotheliale Barrierestörung - einen entscheidenden Pathomechanismus bei Sepsis und septischem Schock - behandelt. Sepsis ist ein sehr komplexes Syndrom mit einem hohen therapeutischen Bedarf, für das dringend ein medizinisches Präzisionskonzept benötigt wird. Wir freuen uns, mit Adrecizumab eine personalisierte Behandlung in dieser Indikation weiterzuentwickeln," sagte Dr. Andreas Bergmann, Chief Scientific Officer und Mitbegründer von Adrenomed.

In den Topline-Daten der AdrenOSS-2-Studie konnte bereits gezeigt werden, dass Adrecizumab ein positives Sicherheitsprofil aufweist, zu einer signifikanten sowie schnellen Verbesserung der Organfunktion und zu einer bedeutenden Verringerung der Kurzzeitsterblichkeit führt.[1] Für die Post-hoc-Analyse wurden die Ergebnisse der AdrenOSS-2-Studie weitergehend analysiert und anhand von Behandlungscharakteristika und Biomarker-Stratifizierung untersucht. Um die individuelle Pathophysiologie der Studienteilnehmer zu charakterisieren, wurde bioaktives Adrenomedullin (bio-ADM(R)) als Biomarker für eine endotheliale Barrierefunktionsstörung und Dipeptidylpeptidase 3 (DPP3) als Biomarker für myokardiale Depression verwendet. Adrecizumab setzt gezielt an bio-ADM an, um die Barrierefunktion der Blutgefäße wiederherzustellen und aufrechtzuerhalten und adressiert nicht den Prozess, an dem DPP3 und myokardiale Depression beteiligt sind. [2],[3]

Über AdrenOSS-2: Studiendesign & -Analyse

In die Biomarker-gesteuerte, randomisierte, multizentrische, doppelblinde, Placebo-kontrollierte AdrenOSS-2-Phase II-Studie (NCT03085758[4]) wurden insgesamt 301 Patienten mit frühem septischen Schock und erhöhten bio-ADM(R)-Blutspiegeln in Belgien, Frankreich, Deutschland und den Niederlanden eingeschlossen.[5] Die Patienten erhielten zusätzlich zur Standardbehandlung Adrecizumab oder Placebo. Die primären Endpunkte der Studie waren Sicherheit und Verträglichkeit von Adrecizumab über einen Zeitraum von 90 Tagen.

Die explorativen Wirksamkeitsendpunkte beinhalteten unter anderem die Mortalitätsrate am Tag 28, Veränderungen des SOFA (Sequential Organ Failure Assessment) Scores und die Flüssigkeitsbilanz. In der Sensitivitäts-Analyse wurde der Biomarker Dipeptidylpeptidase 3 (DPP3) eingesetzt, um Patienten mit Organversagen aufgrund eines Mechanismus, der myokardiale Depression beinhaltet und nicht durch Adrecizumab adressiert werden kann, zu identifizieren.2,3

Über Adrecizumab und Adrenomedullin[6]

Adrenomedullin (ADM) ist ein frei zirkulierendes Peptid, das hauptsächlich von den Zellen der Blutgefäßwand produziert und abgeben wird. Im Innenraum der Blutgefäße wirkt es schützend auf die Gefäßwände, indem es die Lücken zwischen den Endothelzellen (= Zellen der Blutgefäßinnenwand) schließt und damit verhindert, dass Flüssigkeit und andere Bestandteile unkontrolliert aus den Blutgefäßen in das angrenzende Gewebe austreten (= vascular leakage). Von außen wirkt ADM dagegen erweiternd auf die Blutgefäße und verursacht in höheren Konzentrationen einen Blutdruckabfall (Hypotonie). Bei Patienten mit Sepsis führt dies zu einer Verschlechterung und Fortschreiten der Krankheit. Der von Adrenomed entwickelte first-in-class Medikamentenkandidat Adrecizumab, der sich derzeit in klinischer Entwicklung befindet, setzt am bioaktiven Adrenomedullin (bio-ADM) an, um die Barrierefunktion der Blutgefäßwände (= vaskuläre Integrität) wiederherzustellen. Durch die Bindung des monoklonalen Antikörpers Adrecizumab an ADM wird das Peptidhormon im Blut gehalten und stabilisiert. Dies führt zu einer erhöhten ADM-Konzentration innerhalb der Blutgefäße. Der Komplex aus ADM und Adrecizumab im Blut bleibt aktiv. Auf diese Weise verstärkt die Behandlung mit Adrecizumab die schützende Wirkung von Adrenomedullin auf die Blutgefäßwand und die Endothelbarriere.

Über Adrenomed

Die Adrenomed AG ist ein privat-finanziertes, biopharmazeutisches Unternehmen aus Deutschland mit klinischen Entwicklungsprojekten. Adrenomed verfolgt einen neuen Therapieansatz, um die Integrität und Barrierefunktion der Blutgefäße zu sichern. Diese können bei schweren, bislang unzureichend behandelbaren Erkrankungen durchlässiger werden, so dass es zu lebensbedrohlichen Ödemen und Schock kommen kann. Das Unternehmen wurde 2009 gegründet und wird von einem Management- Team mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Indikation Sepsis und profundem Wissen in Diagnostik und Wirkstoffentwicklung geführt. Wichtigster Produktkandidat des Unternehmens ist der monoklonale Antikörper Adrecizumab, der erste Vertreter einer neuen Therapieklasse, der auf das vasoprotektive Peptid Adrenomedullin, einen wesentlichen Regulator der Gefäßintegrität, abzielt. Adrecizumab hat eine Biomarker-gesteuerte, doppelblinde, Placebo-kontrollierte, randomisierte, multizentrische Proof-of-Concept Phase II-Studie mit 301 Patienten in der Indikation septischer Schock erfolgreich beendet. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte www.adrenomed.com und folgen Sie uns auf LinkedIn und Twitter.

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Telefon: +49 (0)89 2102280
adrenomed@mc-services.eu

[1] https://adrenomed.com/positive-results-from-adrenomeds-adrenoss-2-phase-ii-trial-evaluating-adrecizumab-ham8101-in-septic-shock-presented-during-e-isicem/
[2] Eur J Heart Fail, 2020:22(2):290-299
[3] J Appl Lab Med, 2019:3(6):943-953
[4] clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT03085758?term=NCT03085758&rank=1
[5] BMJ Open, 2019;9:e02447
[6] Shock, 2018;50(6):648-654



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