Original-Research: MS Industrie AG (von GBC AG)

Original-Research: MS Industrie AG - von GBC AG

Einstufung von GBC AG zu MS Industrie AG

Unternehmen: MS Industrie AG
ISIN: DE0005855183

Anlass der Studie: Research Comment
Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 1,90 Euro
Kursziel auf Sicht von: 31.12.2021
Letzte Ratingänderung: 
Analyst: Cosmin Filker, Marcel Goldmann

Deutliche Aufholtendenz in Q3 2020 sichtbar, Prognosen und Kursziel
bestätigt, Rating KAUFEN
 
Wir erwartet, hat die MS Industrie AG in den ersten neun Monaten 2020 einen
Umsatzrückgang auf 118,3 Mio. EUR (VJ: 174,7 Mio. EUR) hinnehmen müssen.
Teilweise war dieser Umsatzrückgang dem Wegfall des im vergangenen
Geschäftsjahr veräußerten Powertrain-Geschäftes in den USA geschuldet,
wodurch sich die Umsatzbasis um 22,9 Mio. EUR verringert hatte. Parallel
dazu war ein Umsatzrückgang in Höhe von 33,5 Mio. EUR den negativen
Effekten aus der Bekämpfung der Covid-19-Pandemie zuzuordnen. Diesbezüglich
hatten die wichtigsten Kunden der MS Industrie AG über mehrere Wochen
hinweg Werke geschlossen, was auch bei der Gesellschaft zu einer deutlichen
Reduktion der Produktion geführt hatte. Besonders betroffen war dabei das
Powertrain-Segment, in dem die Gesellschaft vordergründig ein Lieferant
kompletter Ventiltrieb-Systeme für schwere Dieselmotoren ist. Gemäß ACEA
wurden in den ersten neun Monaten 2020 insgesamt rund 34,9 % weniger
schweren Nutzfahrzeuge  zugelassen als in der Vorjahresperiode.
 
Die nach Quartalen getrennte Betrachtung zeigt jedoch, dass sich die
negative Umsatztendenz im Jahresverlauf zunehmend abgeschwächt hat. Der
Umsatzrückgang im dritten Quartal in Höhe von -10,0 % liegt dabei deutlich
über der Entwicklung des bereinigten ersten Quartals (-21,1 %) sowie des
von der Covid-19-Pandemie besonders betroffenen zweiten Quartals (-35,3 %).
Diese positive Tendenz lässt sich einerseits durch eine gestiegene
Nachfrage im Powertrain-Bereich sowie auch durch eine vergleichsweise
solide Umsatzentwicklung im Bereich Ultraschall, der zum Ende des dritten
Quartals lediglich einen Umsatzrückgang in Höhe von -1,3 % hinnehmen
musste, erklären. Die Schwäche im Ultraschall-Serienmaschinenbau, wo es zu
starken Einschränkungen der Vertriebsaktivitäten gekommen war, wurde dabei
von zusätzlichen Aufträgen im Subsegment Systeme/Komponenten (für Maschinen
zum Schweißen von Masken und Schutzanzügen) teilweise aufgefangen.
 
Analog zum Umsatzrückgang verringerte sich das EBITDA auf 1,2 Mio. EUR (VJ:
32,4 Mio. EUR). Der Vorjahreswert war jedoch transaktionsbedingt von einem
positiven Sondereffekt in Höhe von 21,33 Mio. EUR geprägt, weswegen der
Ergebnisrückgang weniger stark ausgefallen ist. Zudem lässt sich auch auf
Ergebnisebene eine im Jahresverlauf deutlich aufwärtsgerichtete Tendenz
erkennen. Im dritten Quartal wurde ein EBITDA in Höhe von 4,0 Mio. EUR
erwirtschaftet, nachdem in Q1 ein EBITDA in Höhe von 0,6 Mio. EUR und im Q2
in Höhe von -3,4 Mio. EUR erreicht wurde.
 
Mit Veröffentlichung der 9-Monatszahlen hat das Management der MS Industrie
AG die bisherigen Prognosen bestätigt. Es werden dabei unverändert
Umsatzerlöse in Höhe von rund 163 Mio. EUR, eine deutlich rückläufige
operative Ergebnisentwicklung sowie ein negatives Nachsteuerergebnis
erwartet. Im vierten Quartal müsste die MS Industrie AG damit lediglich
Umsatzerlöse in Höhe von rund 44,7 Mio. EUR erreichen, was aufgrund der
zuletzt beobachteten Erholungstendenzen gut zu erreichen sein dürfte.
Angesichts der unveränderten Unternehmens-Guidance behalten wir auch unsere
bisherigen Schätzungen (siehe Researchstudie vom 01.09.2020) unverändert
bei.
 
Die in der vergangenen Woche gemeldete Schließung des PTG-Standortes Zittau
dürfte für die kommenden Perioden mit Einspareffekten einhergehen, da
dieser Standort deutlich unterhalb Break-Even operiert hatte. Nach
Unternehmensangaben sollte die nun fortschreitende Automatisierung dazu
führen, dass alle PTG-Aufträge (inkl. Scania-Auftrag) vom Standort
Trossingen aus gut abgearbeitet werden können. Mittelfristig sollte die
zunehmende Automatisierung und Digitalisierung ohnehin zu einer weiteren
Reduktion der Rentabilitätsschwelle führen.
 
Das von uns im Rahmen des unveränderten DCF-Bewertungsmodells ermittelte
Kursziel in Höhe von 1,90 EUR je Aktie behält weiterhin seine Gültigkeit.
Ausgehend vom aktuellen Aktienkurs in Höhe von 1,64 EUR liegt ein
Kurspotenzial in Höhe von 15,9 % vor und daher vergeben wir unverändert das
Rating KAUFEN.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/21881.pdf

Kontakt für Rückfragen
Jörg Grunwald
Vorstand
GBC AG
Halderstrasse 27
86150 Augsburg
0821 / 241133 0
research@gbc-ag.de
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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (5a,7,11); Einen Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter: 
http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung
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Datum und Zeitpunkt der Fertigstellung der Studie: 26.11.2020 (10:16 Uhr)
Datum und Zeitpunkt der ersten Weitergabe: 26.11.2020 (11:30 Uhr)

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Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw. 
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.