Aktionsbund Aktiver Anlegerschutz e.V., Berlin: Strafanzeige gegen die Verantwortlichen der MCE-Schiffsfonds erstattet

DGAP-News: SCHIRP & PARTNER Rechtsanwälte mbB / Schlagwort(e): Fonds/Rechtssache

26.03.2019 / 13:51
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Strafanzeigen gegen MCE-Verantwortliche

Der Aktionsbund Aktiver Anlegerschutz e.V. hat bei der Staatsanwaltschaft Hamburg Strafanzeige gegen die ehemaligen Geschäftsführer und Gesellschafter der MCE-Gruppe Holger Dahm und Nikolas Dierkes und separat gegen Christoph Dahm, den ehemaligen Geschäftsführer der MCE Treuhand, erstattet.

Die MCE-Gruppe ging 2008 mit geschlossenen Fonds an den Markt, die Handel mit Schiffsfondsanteilen im Zweitmarkt betreiben sollten. Im Herbst 2018 fielen die operativ tätigen Gesellschaften der MCE-Gruppe - nach Umbenennung und Sitzverlegung nach Bremen - in die Insolvenz. Für die Fonds wurde im Dezember 2018 das vorläufige Insolvenzverfahren eröffnet.

In der Strafanzeige wird Holger Dahm und Nikolas Dierkes Untreue im Zusammenhang mit dem Erwerb von Anteilen an Schiffsgesellschaften für die Fonds vorgeworfen. So haben beispielsweise die MCE-Fonds alle Anteile an der MCE MS "Centaurus" erworben und einen Verlust von knapp 17 Mio. Euro erlitten, als das Schiff nach wenigen Monaten wieder verkauft wurde.
Im Fall des Erwerbs von Anteilen an der MCE MS "Andromeda" haben die Fonds gleichfalls das gesamte Eigenkapital der Schiffsgesellschaft übernommen und fortan nur Verluste realisiert. Insgesamt 13,76 Mio. USD Eigenkapital wurden hier versenkt.
Bereedert wurden die beiden Bulker dieser Schiffsgesellschaften, die Trans Hangzhou und die Trans Nanjing, jeweils von der zur Dr. Karl-Heinz Krämer-Gruppe gehörenden Chemikalien Seetransport. Wir vermuten, dass die zur Hochzeit des Marktes bestellten Schiffe bei Ablieferung mitten in der Krise viel zu teuer waren und die Fonds zum Ausgleich herhalten mussten.
Weiterer Gegenstand der Strafanzeige ist der Erwerb von Anteilen an der "Viktoria Wulff". Hierfür hatte die MCE-Gruppe noch kräftig die Werbetrommel bei den Anlegern gerührt, aber die hohe Verschuldung verschwiegen. Das Schiff befand sich bereits mitten in der Krise, als die Fonds insgesamt 12,7 Mio. Euro Eigenkapital übernommen haben. 2016 wurde dann Insolvenz angemeldet.
Nicht zuletzt haben die MCE-Fonds bei der als "Private Placement" aufgelegten "ZIM Ontario" der Conti-Gruppe 5 Mio. Euro Eigenkapital übernommen, das gleichfalls verloren ist.
Alle Erwerbsvorgänge widersprachen den prospektierten Ankaufskriterien. Die Fonds sollten sich nur an Schiffsgesellschaften mit weitgehender Entschuldung und langfristigem Chartervertrag beteiligen.

Die Strafanzeige gegen Christoph Dahm basiert auf den Aufforderungen der von ihm geführten MCE Treuhand zur Ausschüttungsrückzahlung. Anfang 2017 hat die MCE Treuhand die Anleger viermal hintereinander nachdrücklich zur Zahlung aufgefordert. Das Geld sollte aber nur verwendet werden, wenn die insolvenzfreie Liquidation der Fonds sichergestellt sei. Das Geld wurde verwendet, die Fonds befinden sich im vorläufigen Insolvenzverfahren.

Wir haben die Strafanzeigen nebst umfangreichen Beweisunterlagen auch den Insolvenzverwaltern der Fonds zur Verfügung gestellt, um diese bei der fondsseitigen Geltendmachung von zivilrechtlichen Ansprüchen gegenüber den Beschuldigten zu unterstützen.

Bei Rückfragen steht Ihnen Kerstin Kondert, Vorstand Aktionsbund Aktiver Anlegerschutz e.V., Tel. 030/31 51 93 40, E-Mail kondert@aktionsbund.de zur Verfügung.



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